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Windkraftausbau in Europa: Der lange Weg bis zur Erreichung der Ziele
18.04.2024

Windkraftausbau in Europa: Der lange Weg bis zur Erreichung der Ziele

2023 war ein starkes Jahr für die Installation neuer Windkraftanlagen in Europa. An Land wurden so viele Windräder gebaut wie nie zuvor und auch auf See wurde stark investiert. Die Gesamtleistung neuer Windkraftanlagen betrug 18,3 Gigawatt (GW), davon 3,8 GW in Offshore-Windparks. Schon im Jahr 2022 wurden rund 90% in Onshore-Windenergie investiert. Auch gegenüber den Vorjahren hat die EU sich selbst übertroffen. Die Jahresdurchschnittswerte von 2013-2021 lagen bei 10 GW.


Windkraft im europäischen Vergleich

Innerhalb Europas bildet Deutschland die Spitze bei der Neu-Installation von Windrädern, dicht gefolgt von den Niederlanden und Schweden. 21% der Neuinstallationen fanden hierzulande statt, das entspricht 3,5 GW Wind an Land und 329 MW Offshore. In den Niederlanden waren es 527 MW an Land, dafür aber 1,9 GW auf See. Schweden errichtete keine Offshore-Anlagen, baute hingegen 1,9 GW an Land.

Insgesamt überwiegt der Anteil an Windkraftanlagen auf Land noch immer deutlich: 79% aller neuen Windkraftanlagen in Europa sind Onshore, das entspricht 14,5 GW Windkraftkapazität. Der Ausbau von Offshore Windkraft schreitet jedoch ebenfalls voran: Hier führt die Niederlande die Tabelle an, dort wurde fast die Hälfte aller Anlagen auf See installiert. Auch Frankreich, Dänemark und Großbritannien sind vorne mit dabei. Der Anteil der Windenergie an der Gesamterzeugung europäischen Stroms betrug im vergangenen Jahr 19%.


Prognosen zur Windenergieentwicklung in der EU

WindEurope hat für Europa zwischen 2024 und 2030 einen Ausbau von 200 GW Windkraftleistung geschätzt, das wäre ein Durchschnitt von 29 Gigawatt pro Jahr. Zu wenig, um Klima- und Energieziele zu erreichen, denn dafür wären mindestens 33 GW notwendig. Folgt man den Berechnungen, käme man im Jahr 2030 insgesamt auf 393 GW Windkraftleistung – das EU-2020-Ziel strebt allerdings 425 Gigawatt an. Zur Erreichung der Ziele hat die EU im vergangenen Jahr einen Aktionsplan mit Sofortmaßnahmen beschlossen.

Der Grund für das dennoch langsame Voranschreiten der Installationen sind oft die Genehmigungsverfahren. Ebenfalls problematisch sind die fehlenden Repowering-Maßnahmen. Beim Repowering werden ältere Anlagen stillgelegt und durch leistungsfähigere ersetzt. Dabei werden installierte Turbinen um rund 25% reduziert. Nach Angaben von WindEurope verdreifacht Repowering die Leistung von Windparks und würde die EU ihren Zielen schneller näherbringen. Die Repowering-Raten sind in der EU jedoch noch deutlich zu gering – fast die gesamte neue Kapazität stammt aus Flächen, die neu ausgeschrieben wurden.

Quellen: energiezukunft.eu, 11.03.2024
tagesschau.de, 18.01.2024
en-former.com, 03.03.2023
Bild: Unsplash