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Lithium vom Oberrhein – grün und vielversprechend?
15.05.2024

Lithium vom Oberrhein – grün und vielversprechend?

Lithium ist ein Leichtmetall, das in Festgestein oder in lithiumhaltigen Grundwässern vorkommt. Der Rohstoff wird unter anderem zur Herstellung von wiederaufladbaren Batterien, wie Lithium-Ionen-Batterien, verwendet. Bislang deckte Deutschland seinen Bedarf ausschließlich aus Importen ab, insbesondere aus Südamerika, wo nicht nur der Rohstoff vorkommt, sondern auch die Produzenten sitzen.

Dort ist die Lithiumgewinnung jedoch auch sehr umweltschädlich, da der Energie- und Wasserverbrauch zur Gewinnung des Rohstoffs enorm hoch ist. Eine wirtschaftliche Unabhängigkeit wird daher schon lange angestrebt. Seit in einigen europäischen Ländern – darunter auch in Deutschland – schließlich Lithiumvorkommen entdeckt wurden, entwickeln eine Handvoll Unternehmen Verfahren zur umweltfreundlichen Gewinnung des Rohstoffs.

Lithium aus der oberrheinischen Tiefebene

Die Oberrheinische Tiefebene ist eine der Regionen in Europa, in der Lithium vorkommt. Vulcan Energie, ein Unternehmen aus Landau, hat dort eine Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (LEOP) aufgestellt, um an der Gewinnung des Rohstoffs zu arbeiten. Der Vorteil: am Standort wird ohnehin Thermalwasser zur Erzeugung von Strom und Wärme aus bis zu dreieinhalb Kilometern Tiefe gefördert.

Für die Lithiumgewinnung kann Vulcan Energie diese Infrastruktur nutzen, indem das Lithium aus dem Wasser gefiltert wird. Anschließend wird das Wasser wieder zurück in die Tiefe gepumpt. Der Prozess gestaltet sich also wesentlich umweltfreundlicher als in bekannten Verfahren auf anderen Kontinenten. Aussagen des Unternehmens zufolge konnte in der LEOP eine Effizienz von über 90% (bis zu 95%) bei der Extraktion des Lithiums erreicht werden – ein Ergebnis aus dreijähriger Forschung in Laboren und Pilotanlagen.

 

Wie geht es weiter?

Die Anlage von Vulcan Energie hat im April 2024 mit der Produktion von Lithiumchlorid begonnen. Damit hat das Unternehmen erfolgreich unter Beweis gestellt, dass eine nachhaltige Methode der direkten Lithiumextraktion durchführbar ist. Nun gilt es, das gewonnene Lithiumchlorid zu batteriefertigem Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) zu verarbeiten.

Dazu bedarf es jedoch Unterstützung: In Frankfurt am Main befindet sich eine Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage, die in den letzten Zügen der Fertigstellung ist. Diese Anlagen fungieren als Vorläufer für kommerzielle Anlagen, die eine jährliche Kapazität von 24.000 LHM anstreben. Experten vom Institut für Angewandte Geowissenschaften (AGW) des KIT prognostizieren eine theoretische Deckung von zwei bis zwölf Prozent des jährlichen Lithium-Bedarfs in Deutschland. Ein wichtiger Schritt, um die europäische Batterieindustrie zukünftig mit Lithium versorgen zu können.

Quellen: next-mobility.de, Susanne Braun, 29.04.2024
br.de, 27.04.2024

Bild: Kumpan Electric auf Unsplash